Mittwoch, 31. März 2010

Ungeliebte Mitbewohner - oder: nur ein toter Käfer ist ein guter Käfer


Das mit den Krabbeltieren im Haus ist hier ein weit verbreitetes Problem. Kein Wunder auch - finden die Viecher doch in den Holzhütten genügend Schlupflöcher. Abhilfe kommt hier aus der Dose. Von außen werden die Häuser mit chemischen Barrieren eingesprüht - sollte sich doch mal ein Cockroach nach innen verirren, erledigt ihn das Raumspray, das sich automatisch alle 7 Minuten verteilt. Die ersten Tage hab ich häufiger welche ausmachen können - aber seitdem das Spray nichtmehr nur sinnlos in die Ecke sprüht, sondern sich im ganzen Raum verteilen kann, ist Ruhe. Es heißt, daß es gesundheitlich nicht bedenklich ist, da es nur natürliche Wirkstoffe enthält. Gegen die Käfer hilfts auf jeden Fall und das ist ja das Wichtigste ;)

Freitag, 26. März 2010

Putztag

Obwohl die Wohnung auf den ersten Blick nicht allzu versifft ausgesehen hat, ist das Bad auf Dauer so auch kein Zustand. Deshalb mach ich mich daran, Badewanne, Waschbecken und Klo zu putzen.


Nebenher wird meine erste Waschladung gewaschen. Lustig, daß das Waschpulver ausdrücklich nicht für Frontlader geeignet ist. Keine Ahnung, was das für einen Unterschied macht. Nachdem die Wäsche auf der Leine hängt, mach ich mich wieder auf den Weg in die Stadt, um vielleicht einen Autohändler zu finden, den ich noch nicht gesehen habe. War aber nix :/ Stattdessen hab ich gesehen, wie hier wohl die weniger wichtigen Straßen gebaut werden. War zwar schon fertig, aber das Prinzip war klar. Auf eine Schicht Bitumen wird grober Splitt gestreut, der dann wohl einfach festgefahren wird. Hat auf jeden Fall eher wie ein vielbefahrener Feldweg, als eine Straße ausgesehen.

Es scheint mich wohl zu verfolgen - war ja letztes Jahr in Barcelona eine Woche später das Formel 1 Rennen - findet hier in ca 3 Wochen ein V8 Rennen statt. Die Rally WM macht im Mai auch nicht weit von hier Station - das werd ich mir wohl auf jeden Fall mal anschaun.

Das Hamilton Rugby Stadion hab ich mir auch angesehen...



Immerhin hab ich Antennenstecker für $3,50 (waren auch wieder 40% off) erstanden, das Messer hab ich dummerweise vergessen :/ Auf dem Weg zurück zwickt mein Knie wieder ab und an - hoffentlich wird das wieder besser! Für heut ist es zumindest dick in Diclofenac eingepackt - also muß es ja besser werden ;)

Donnerstag, 25. März 2010

Balloons over Waikato

Das erlebt man auch nicht alle Tage! Daß zurzeit Ballonfestival über Hamilton, hab ich ja gewußt - aber daß die direkt über unser Haus fahren werden und mich bei ihrem Steigflug aufwecken nicht ;)




Beim Frühstück schaut das Wetter noch gut aus - ca 2 Stunden später laufe ich allerdings im Regen. 15min später wenn ich losgelaufen wäre, hätte es aber auch wieder anders ausgeschaut. Die Sonne zeigt sich wieder und räumt den Himmel aus :D Ganz zurück schaff ich's aber nicht, weil mein linkes Knie Probleme macht. Könnte der Meniskus sein, der zwickt :/ Später geh ich mal ganz gemütlich zum Einkaufen. Es waren denk ich mindestens 2 Stunden, die ich damit verbracht habe, das Sortiment und Preise zu studieren. Meine Bedenken wegen meiner Medikamente im Gepäck (Grippostad, Aspirin und Sinupret) erscheinen mir anhand der Tatsache, daß man hier was Grippostad ähnliches, ja sogar Ibuprofen einfach im Supermarkt kaufen kann, lächerlich. Es ist schon komisch, daß in Deutschland so mancher seinen Diesel mit Pflanzenöl fährt, weil es billiger ist, als Diesel und hier das Pflanzenöl einfach ein Vielfaches vom Diesel kostet. Ich hab mich auf jeden Fall mal mit 2 Litern eingedeckt - die Frittieren hier ja auch ziemlich alles, da ist die Verpackungsgröße wohl dem Verbrauch angepaßt :D Auf dem Weg zurück zur Wohnung zwickt mein Knie wieder - kein Wunder auch bei der Last von ca. 17kg. Die Schinkennudeln, die ich gekocht habe, scheinen meinen Flatmates auch gut zu schmecken.

Eugene bat mich doch, ihm das nächste Mal Bescheid zu sagen, wenn ich sie koche, damit er zuschaun kann ;) Aber eigtl auch kein Wunder - ißt er doch jeden Tag einfach nur pures Fleisch oder Bratwürste. Zubereitet hab ich die gleich in meiner neuen Pfanne, die ich gekauft habe - für sage und schreibe $10! Mit Gasherden werde ich mich wohl nie anfreunden. Vielleicht liegt's auch an diesem alten Modell, aber ich finde das ziemlich schwer zu dosieren. Auf die Einkaufsliste für morgen kommt auf jeden Fall ein anständiges Messer. Die, die sie hier haben, kann man höchstens zum Brote schmieren gebrauchen. Auch der Versuch, die Messer an einem Teller zu schleifen bringt nichts - die sind einfach schon zu stumpf.

Mittwoch, 24. März 2010

Luxury Sleeper

Wieder mal schlechtes Wetter. Mit Schirm bewaffnet geh ich mit einem meiner Flatmates eine Zimmerantenne für den Fernseher organisieren. Auf dem Rückweg geh ich dann noch weiter in's Warehouse, um mir ein 'Luxury Sidesleeper Pillow' zu kaufen. Auf die $19 gibt's auch noch 40%. Also keine allzu große Investition.


Wieder zu Hause brauch ich erst mal trockene Klamotten - der Schirm hat mir nur den Kopf trocken gehalten^^ Mit der Zimmerantenne haben wir jetzt zwar 2 Programme, der Empfang ist aber alles andere als zufriedenstellend. Also geh ich mal nach draußen, um die Antenne zu inspizieren. Das Problem ist schnell ausgemacht: irgendwer hat das Kabel, das in's Haus geht, abgezwickt! Gut, daß an dem Ende im Haus ein Stecker zum selber basteln dran ist. Den hab ich kurzerhand draußen hingefriemelt. Ein Glück, daß ich ein Antennenkabel mitgebracht hab ;) jetzt können wir den Fernseher anschließen und kriegen alle 8 Programme sauber rein. Nachdem das Wetter wieder besser geworden ist, pack ich meine Laufschuhe und jogge Richtung Hamilton Gardens. Wohl meiner Faulheit der letzten Monate und den Strapazen der letzten Tage geschuldet, ist es ziemlich deprimierend! Noch vor einem Jahr war ich um einiges fitter!
Wie ich zurückkomme, sehe ich auf meinem Handy, daß mich die Drei für heute Abend zu sich im Backpacker zum Essen eingeladen haben.

Viel Zeit bleibt mir also nicht, um mich zu duschen und zu ihnen zu gehen. Das war das erste selbstgekochte Essen seit ich England verlassen habe! Es gab Spaghetti Bolognese und sogar Salat! Um kurz nach 10 weist mich der Herbergsvater höflich, aber bestimmt darauf hin, daß es bei ihm nach 10 keinen Besuch mehr gibt. Also verabschiede ich mich von den Dreien und marschier wieder zu meiner Wohnung.

Dienstag, 23. März 2010

Was fang ich nur mit meiner freien Zeit an?

Am heutigen Tag steht Erholung im Vordergrund. Da ich ja jetzt 'unlimited broadband' habe, skype ich mal in die Heimat. Warum das Bild, das ich zu sehen krieg, miserabel ist und ständig stockt, wird mir später bewußt, als ich Treiber für meinen Tv Stick ziehen will. Der Download von irgendwelchen Servern über dem Teich geht mit maximal 15 kb/s von Statten. Komischerweise liegt der Upload mit ca 90 kb/s nahe am Leitungslimit. Nach einem späten Frühstück und ewigem Schreiben an diesem Blog, nimm ich mich mal dem NZ Fernsehen an. Mit meiner Zimmerantenne kann ich aber keine digitalen Sender empfangen. Mit der großen Antenne auf dem Dach allerdings genausowenig. Analoge Sender krieg ich auch keine rein - scheint wohl die Antenne kaputt zu sein - der Sache werd ich später noch auf den Grund gehen. Am Abend kommt bayerisches Flair auf. Andi, Sabi und Lena holen mich ab und nehmen mich mit zum Subway zum Essen. Die drei sind seit ~5 Monaten in NZ unterwegs und sind heute nach Hamilton gekommen. Anschließend nehmen wir uns noch dem Hamiltoner Nachtleben an - viel ist da am Dienstag allerdings nicht geboten.

Montag, 22. März 2010

Vierter und letzter Teil

Heute sollte ein guter Tag werden. Wieder eine Wohnung zum anschaun. Das Zimmer ist zwar unmöbliert, aber die Landlady kann mir alles, was ich an Einrichtung brauch, organisieren. Das Zimmer ist groß genug, die Wohnung eigtl riesig, nicht allzu versifft allerdings etwas spartanisch ausgestattet. Uni und Stadt sind auch noch in akzeptabler Entfernung, weshalb ich dann auch zuschlage. Nachdem die Formalitäten geklärt sind, helfen mir meine beiden neuen Mitbewohner beim 'Umzug'. Sie fahren mit mir zum Backpacker, wo ich schnell mein Zeug zamschmeiß und dann wieder zurück.
Für den Anfang krieg ich mal einen mobilen Schreibtisch und ein Klappbett und einen Teppich ;)

Am Abend leeren wir zuerst im Garten noch ein paar Einstandsbier. Die Moskitos zwingen uns aber, nach drinnen zu gehen... Für die Box löhnt man zwar etwa genauso viel wie für einen Kasten Augustiner - kriegen tut man aber nur 15 Bierproben mit 330ml. Sobald die geleert sind, hau ich mich auch wieder auf's Ohr.

Sonntag, 21. März 2010

... Teil 3

Für heute steht erstmal etwas Arbeit auf dem Plan. Der Betreiber von dem Backpacker hat mir 2 Nächte für Lau angeboten, wenn ich ihm eine Wand pinsel. Ich hatte zwar Bedenken, daß das ewig dauern könnte, aber war dann nicht der Fall. Sehen kann man meine Arbeit nicht, weil ich die Wand nur mit einem durchsichtigen Sealer gestrichen hab - damit das Gemälde nicht abgewaschen wird.

Anschließend mach ich mich auf den Weg zur einzigen Wohnung für heute. Ärgerlich, daß ich gestern schon in der Gegend war. Zeit bis zum Termin hab ich noch genug, also verweile ich am See einige Zeit im Schatten - der Sonnenbrand soll ja auch irgendwann wieder verschwinden... Hier wird mir dann auch zum ersten Mal bewußt, daß auf der Südhalbkugel die Sonne ja gegen den Uhrzeigersinn wandert. Also hab ich von dem Schatten auch nicht lang was. Aber durch den Wind isses eh ziemlich kühl geworden. Auf dem Weg um den See fällt mir ein Gebäude ins Auge, das mich an die Befreiungshalle in Kelheim erinnert - hier handelt es sich allerdings nur um einen schnöden Wasserbehälter.

Die Hamilton Gardens erkunde ich auch noch - die sind schon toll angelegt! Teilweise kommt man sich schon vor wie im Urwald.

Auf dem weiteren Weg zur Wohnung fällt mir von hinten gleich ein Alfa GT in's Auge. Europäische Autos sind hier ja sowieso schon selten zu sehen, Alfas hab ich bisher noch garkeinen gesehen - ein neuer Alfa ist daher schon fast eine Sensation! Viel kurioser ist allerdings das Nummernschild ;) Der scheint sich wohl verfahren zu haben :P

Bei der Wohnung angekommen werde ich herzlich empfangen. Es folgt eine Art Audienz mit den Hausherren John, ein alter Engländer und Noemi, eine bestimmt 15 Jahre jüngere Thai. Sie erzählen mir dann, wie sauber und leise es bei ihnen doch ist und wie unauffällig ihre jetzigen Untermieter sind. Das Haus ist zwar ausgestattet mit allem, was das Herz begehrt, aber ich denke nicht, daß ich da glücklich werden würde. Noch dazu ist es sozusagen am Arsch von Hamilton. Ich schau mal, was die nächsten Tage noch bringen - einziehen könnte ich da eh erst am Donnerstag. John fährt mich freundlicherweise Mit seinem Jaguar zurück zu meinem Backpacker. Ich wollte mir eh den Luxus gönnen und mit dem Bus zurück fahren - nur dummerweise fahren die am Sonntag nicht ;) Der Tag endet wieder mit einem 6 inch Sub und einer Dusche.

Samstag, 20. März 2010

... Teil 2

Recht lang hab ich wieder nicht schlafen können - um 6 ist Schluß damit. Gut - waren ja immerhin wieder gute 11h. Nach dem Frühstück und arrangierten zwei Besichtigungsterminen will ich mich auch wieder auf den Weg machen. Der Typ vom Backpacker hat mir sein bzw das Rad eines Kumpels angeboten.

Doch wie sich nach ca 1h Rumschrauben rausstellt, ist das gute Stück nicht fahrtüchtig, weshalb ich mich doch wieder zu Fuß auf den Weg mache. Wie schon gestern, ist das erste Haus nix. Total versifft und auch ewig weit von der Uni weg. Das Zweite ist zwar relativ sauber und bietet eine grandiose Aussicht sowie einen riesigen Garten, aber das Zimmer ist wieder mal unmöbliert. Zum Glück hab ich mir heut meine Laufschuhe angezogen, somit ist das ewige Latschen auch besser erträglich. Neue Wohnungen sind heute nicht mehr in Aussicht, also erkunde ich halt ein bißchen die Gegend. Beim Hamilton Lake war ich noch nicht - Zeit, da mal hinzuschaun. Auf dem Weg da hin schau ich noch in einen Elektronikladen. Dachte eigentlich, das wäre ein Supermarkt wegen der Ähnlichkeit des in Spanien verbreiteten 'Dia 100%'. Raus geh ich um $59 leichter und einem Vodafone Surf Stick 'Vodem' in der Tasche. Auf dem Stick bzw der Prepaidkarte sind allerdings $40 credit - sonst hätt ich den nicht gekauft. Ich hab mir ja in Deutschland schon einen gekauft... Somit steht jetzt also dem Checken der aktuellsten Anzeigen von unterwegs nichts mehr im Weg. Der See und das Areal rundrum ist sehr idyllisch - allerdings bläst da der Wind wie verrückt.

Und baden kann man da auch nicht - der See ist von Blaualgen oä befallen.

Aber lustige Wasserfahrräder kann man sich mieten - da sollt ich mir mal eins mieten und den See umrunden ;)

Wieder zurück im Backpacker, merk ich schon einen Sonnenbrand - ich hab ganz vergessen, mich einzuschmieren :/

Für heute Nacht nimm ich mir vor, mal etwas länger wach zu bleiben. 'American History X' hilft mir dabei - sowie der aus ist, geh ich aber auch ins Bett - es war immerhin halb 11.

Freitag, 19. März 2010

Der Wohnungssuche erster Teil

Die Nacht war irgendwie wenig erholsam - so ca im 3 Stundentakt bin ich wegen Harndrangs aufgewacht. Gleichzeit war ich aber durstig... ewiger Teufelskreis :D Um 7 hab ich dann endgültig die Nacht für beendet erklärt und hab angefangen, die Wohnungen, die ich mir tags zuvor rausgesucht hatte, zu sortieren. Einige waren schon nicht mehr zu haben, aber für immerhin 2 hab ich Besichtigungstermine vereinbart. Das Ergebnis der ersten Besichtigung war sehr ernüchternd. Die Bude war übelst versifft und das Zimmer auch noch unmöbliert. Die Andere war schon um einiges besser - zwar auch nicht unbedingt die Sauberste, aber für die Nähe zum Campus und den sympathischen Leuten vertretbar. Allerdings war das Zimmer auch unmöbliert und ich hab später auch ne Absage kriegt, weil sie was Längerfristigereres suchen. Wenn ich schon da bin, hab ich mir den Uni Campus noch näher angeschaut. Der ist schon toll! Da kann sich Regensburg ne dicke Scheibe abschneiden ;) Wobei ich fürchte, daß die Palmen in Regensburg eingehen würden :D


(zwar nicht wirklich der Campus - aber das ist der Ausblick gleich neben dem 'Department of Engineering')
Um vielleicht doch in ein unmöbliertes Zimmer einziehen zu können, folge ich einer Anzeige zu einem 'used furniture' Laden. Den Weg dorthin erleichtert mir ein netter Student, der mich ein Stück mit dem Auto mitnimmt. Doch der Weg war umsonst! Dort, wo der Laden sein hätte sollen, ist jetzt ein Bestattungsinstitut! So verzweifelt bin ich dann auch wieder nicht ;) Auf dem Rückweg zu meinem Zimmer hol ich mir auf meiner Freßmeile noch was zum Essen und Trinken und zieh mich zur weiteren Suche in mein Zimmer zurück. Die Anstrengungen lassen mich aber erneut früh zu Bett gehen - immerhin bin ich heute bestimmt ca 15km unterwegs gewesen.

Donnerstag, 18. März 2010

Is so warm hier...


Die Einreise nach Neuseeland hat dann eigentlich auch reibungslos geklappt. Ein Zöllner hat mich zwar gefragt, warum ich so viel Rotes auf meinem Einreisezettel angekreuzt habe, mehr aber auch nicht. Meine Laufschuhe hab ich auch nicht auspacken müssen, weil ich ja eigtl nur auf der Straße laufe ;)
Am Flughafen hab ich wohl etwas verloren ausgeschaut, weshalb mich gleich jemand von dem privaten Airport Shuttle angelabert hat, wo ich den hin müsse. Für $70 hätte er bzw sie mich nach Hamilton gebracht. Das Angebot hab ich dankend abgelehnt, weil ich die günstigen öffentlichen Verkehrsmittel bevorzugte. Bei der Suche nach einer Verbindung und einer Unterkunft hat mir eine freundliche Dame von der tourist info geholfen. Letztendlich bin ich dann für $25 mit einem Intercity Bus nach Hamilton gefahren. Mein Backpackers hat mich dann auch noch $25 gekostet. Somit waren die ersten $50 von den abgehobenen 100 auch schon weg. Aber Geldautomaten gibts hier auch fast an jeder Ecke. Von der Bus Station zu dem Backpackers bin ich mit meinen beiden Koffern zu Fuß gegangen. War mit Sicherheit lustig anzusehen ;) Ich war mir nicht sicher, was mich in dem Backpacker erwarten würde, weil ich ein Bett in einem Doppelzimmer gebucht hatte. Aber das Ding war dann ganz cool. In dem Zimmer hatte jeder sein eigenes kleines, verschließbares Zimmer. Außer dem Bett war nicht wahnsinnig viel Platz. Das Zimmer war nicht mal doppelt so breit wie das Bett. Einzig unter dem Bett war Stauraum für Koffer, etc.

Nach einer ausgiebigen Dusche hab ich mich dann auf eine erste Erkundungstour begeben.


Mit Supermarkt, KFC, Subway gleich ums Eck hatte ich auch eine große Auswahl an Verpflegung :D Für das Mittagessen hab ich mich für KFC entschieden. Der Filetburger war nicht übel - aber die Pommes waren ein Graus! Die waren vielleicht mal halb fertig! Mein oberstes Ziel für diesen Tag war die Beschaffung einer neuseeländischen Simkarte. Gar nicht so einfach. Mir kam's so vor, als ob ich nur an Modeboutiquen und Freßbuden vorbeigekommen wäre. Nach ewigem Rumirren hab ich dann einen kleinen Laden gefunden, wo es zwar 'top up cards' gegeben hat, aber außer vodafone keine Sim Karten. Aber mit $30 Anschaffungskosten und horrenden Gebühren hab ich mich weiter auf die Suche nach einem Geschäft gemacht, wo sie die günstigen 2Degrees Karten verkaufen. Lustigerweise war ich in dem Laden, wo ich fündig geworden bin, zuvor schon mal drin. Nur hab ich da nicht nachgefragt ;) Prepay Karten sind hier so einfach zu bekommen! Man muß sich nicht registrieren, nicht warten, bis die Karte aktiviert wird, nichts! Einfach einstecken, PIN festlegen und loslegen. Das war's dann soweit mit dem ersten Tag. Auf dem Heimweg hab ich mir noch was zum Trinken und was für's Frühstück gekauft. Das Wasser, das hier aus der Leitung kommt, ist wieder mal gechlort :/ Im Backpackers angekommen hab ich mich erst mal um den Wlan Hotspot gekümmert. $13 für 3h ist schon unverschämt teuer! Aber ohne Internet ist die Wohnungssuche aussichtslos und Kontakt zur Außenwelt will man ja auch halten. Nach einem kurzen Plausch mit meinem Zimmergenossen, einem bereits ergrauten Australier, besiegt mich um 6 die Müdigkeit und ich fall ins Bett.

Dienstag, 16. März 2010

Einmal an's andere Ende der Welt bitte!

Die Tage in England waren viel zu schnell vorbei und endeten genauso schnell in Peterbourgh am Bahnhof. Von da ging's dann erst mal wieder mit dem Zug nach London King's Cross. In King's Cross hab ich erst mal noch das 9 3/4 Gleis oder wie auch immer das heißt gesucht, aber bei 8 ist Schluß.

Nach einer weiteren Stunde mit der Ubahn bin ich dann auch endlich am Flughafen Heathrow, Terminal 1 angekommen.

Bei der Sicherheitskontrolle hab ich diesmal zwar meine Taschen komplett entleert - aber meinen Gürtel hab ich wieder mal dran gelassen. Diesmal waren sie aber pingeliger. Haben nicht nur hinter der Schnalle gesucht, sondern auch hinter dem kompletten Gürtel. Meine Uhr hab ich auch wieder dran gehabt - da muß ich mal drandenken, die runter zu tun. Würde schon gern wissen, ob der Herbert denn nun pfeift oder nicht.
Im Duty Free Bereich waren dann wieder ein paar Luxuskarossen ausgestellt - darunter auch das Weltmeisterauto von Lewis Hamilton.

Die Karossen hätte man auch gewinnen können - nur die 80 Pfund für ein Los waren mir's dann doch nicht wert.
Nachdem der Flug aufgerufen wurde, hab ich mich dann auch auf den Weg zum Gate gemacht. Ca 15min latscht man da durch den Flughafen. Am Eingang zum Wartebereich wurde dann nochmal peinlich genau das Handgepäck durchsucht. Wie der Typ mein Federmapperl aufmacht, dachte ich schon, daß ich mich jetzt von meinem Zirkel trennen müßte, aber dem war dann doch nicht so. Das Warten, bis wir endlich boarden durften habe ich mir mit einer Folge 'Two and a half men' überbrückt. Beim Boarden noch eine FAZ mitgenommen und den Platz bezogen.
Ich muß sagen - die Werbung hat nicht zu viel versprochen! Die Beinfreiheit ist wahnsinn! Um einiges mehr, als auf dem Lufthansa Klepper nach London. Die Beiden Sitze neben mir bleiben bis Los Angeles auch leer :D
Der Start war dann schon fast eine Enttäuschung! Entweder man merkt es da nicht so, oder der Lufthansa Klepper hat beim Starten deutlich mehr Schub entwickelt, auf jeden Fall wurde ich nicht so extrem in den Sitz gepreßt.
Das Entertainment System gibt einem immer schön Auskunft über Höhe, Geschwindigkeit, usw.

Wie es sich für ein ordentliches Windows System gehört, ist das Entertainment System während dem Flug auch mal komplett abgestürzt - alle Bildschirme waren schwarz. Beim Booten hat man dann sehen können, daß da ein Windows CE drauf läuft und wohl jeder Stuhl ein eigener Client ist, der sich beim Booten von einem Server ein Image zieht...

Zu sehen hat's auch nichtmehr so wahnsinnig viel gegeben, weil das Land bald wieder von Wolken verdeckt war. Über Island und Grönland hat man ab und an das Eis durch die Wolken sehen können.

Beim Rumspielen mit meinem Foto hab ich dann auch feststellen müssen, daß ich bei gezoomten Bildern zwei Flecken auf dem Foto habe. Auch akribischstes Reinigen der Linse schaffte keine Abhilfe. Wird der Dreck wohl irgendwo innen drin sitzen :/ Aber solange man nicht zoomt, sieht man eigentlich nichts. Der Zomm ist eh beschissen, weil die Bilder dann immer total verrauscht sind.

Über Amerika dann hat man sehen können, wie geplant das doch alles ist.

Die Triebwerke haben auch schöne Dreckspuren am Himmel hinterlassen...


Los Angeles schaut aus der Luft schon gewaltig, aber auch total unwirklich aus. Wie eine Landschaft bei einer Modelleisenbahn. Alles so klein...

Den Hollywood Schriftzug hab ich aber nicht ausmachen können. Faszinierend war auch ein riesiger Autoparkplatz nahe am Flughafen. Hat so ausgeschaut, als ob er zu einem Autohändler oder ähnlichem gehören würde. Auf jeden Fall war jeder Parkplatz deutlich durch einen riesigen Ölfleck zu erkennen...
In LA hab ich dann ~2.5h im Transitbereich verbracht.


Ziemlich bescheuert! Man ist total abgeschottet von der Außenwelt. Nach ca 1h hat der duty free geöffnet. Das Ding war schon witzig! Ein kleines Regal voll mit Parfum und Schnaps. Das Interesse daran war so enorm, daß das Regal nach 10min auch schon wieder geschlossen war. Immerhin gab's kostenloses Wlan. Nur mit dem Strom war das so ne sache. Ich hab zwar nen Adapter dabei gehabt, aber der hat mir nichts gebracht, weil er aus den intelligenten Steckdosen ständig rausgefallen ist. Egal - Akkulaufzeit hatte ich eh noch zur Genüge. Im Flieger hab ich mich ja auch mit dem onboard entertainment system unterhalten können.
Der Flug nach Auckland war reichlich unspektakulär. Es war ja auch stockfinstere Nacht. Das mit der schönen Dreiereihe war auch vorbei - jetzt war nur doch der Sitz direkt neben mir frei. Ich wollte eigentlich nur schlafen - aber als der Flieger nach dem Start seine Reisehöhe erreicht hatte, wurde erst mal supper serviert. Das hab ich allerdings ausgelassen, hab mir Ohropax rein und geschlafen. Ich kann jetzt nicht sagen, ob ich das geträumt habe, oder ob es real war, daß wir mal in Turbulenzen waren. Meine Schuhe hatte ich auf jeden Fall wieder an, wie ich aufgewacht bin - die wären ja bei den Turbulenzen sonst davongeflogen ;) Interessant waren dann so die letzten beiden Flugstunden, wie langsam die Sonne aufgegangen ist. Ein erschreckendes Gefühl, wenn man in dem Dunkel am Boden auf einmal wieder Wolken ausmachen kann und meint, daß das Flugzeug steht.


(Landeanflug Auckland)

Urlaub auf dem Land

Die nächsten Tage verbrachten wir dann zu Hause bei Pippa in Bourne.

Das Rechte ist ihr Haus...
Lustig ist, daß man in England im Zug kostenlos im Internet surfen kann. Warum die Züge allerdings bei vorhandenen Oberleitungen mit Dieselloks fahren, bleibt mir ein Rätsel.
Auch interessant war der Bahnhof am King's Cross. Ich hab mich die Tage zuvor immer gewundert, warum die Leute einfach nur da stehen und auf die Anzeigetafel starren. Sie stehen da und warten, bis auf der Anzeigetafel erscheint, auf welchem Gleis ihr Zug ankommen wird.

Die Zeit in Bourne haben wir uns mit Essen, Völkerverständigung ;), Spaziergängen mit dem Hund und Faulenzen vertrieben.


Am Samstag Abend waren wir in nem Pub. Das Ale, das ich dort versucht hab, hat mich aber überhaupt nicht überzeugt.
Recht viel mehr gibt's darüber eigentlich nicht zu berichten. Außer vielleicht dem langweiligen Hund ;) der nicht mal 'Platz' drauf hat :D
In deutschland hab ich glaub ich noch nie einen Fasan in freier Wildbahn gesehen - hier spazieren sie einfach durch die Gärten...

Freitag, 12. März 2010

London Calling

Ich wäre ja schon viel früher aufgestanden - aber die Underground Tickets sind "Off Peak" - also ab 9.30 am viel günstiger, was uns eine Stunde mehr Schlaf beschert ;) Das Frühstück ist seine 5 Pfund pro Nase nicht wirklich wert, aber von meinen Radltouren sind meine Erwartungen eh nicht so hoch. Eins ist auf jeden Fall sicher: Ich bin kein Fan von "Orange Marmalade"! Das schmeckt, als ob man sich einen Schnaps reinkippt.
Die Sightseeing Tour starten wir am Buckingham Palace.


Schade nur, daß es erst am nächsten Tag wieder eine Wachablösung gibt. Weiter gehts durch St. James' Park, wo wir einen Haufen Eichhörnchen und ein paar Pelikäne beobachten können.


Am Minestery of Defence steht so eine tolle Wache, die sich nicht bewegt und wird natürlich fotografiert.

Passend für das englische Wetter fängt es an zu regnen. Wir gehen weiter zum Big Ben bzw eigentlich zu ihr.

Denn Big Ben heißt nur die Uhr. Im House of Commons nutzen wir die Möglichkeit, in die Public Gallery zu gehen und Verhandlungen über irgendwelche Gesetze zu beobachten.

Die Sicherheitskontrollen erinnern fast an die am Flughafen - aber das ist ja in Berlin im Reichstag auch nicht anders. Anschließend fahren wir mit einem Boot auf der Themse zum Tower of London. Wie wir das Boot betreten haben, hat noch die Sonne gescheint und wir haben uns für das Upper Deck entschieden. Bei unserem Glück fängt es natürlich mitten unter der Fahrt an zu hageln, hört aber ziemlich schnell wieder auf. Vor dem London Eye haben wir auch kurz angelegt.

Schon erstaunlich, was das für eine Geldmacherei ist! 2000 noch hat eine Fahrt, die übr 25min dauert, 5 Pfund gekostet. Jetzt sind sie bei 17,50 angelangt und es waren immernoch ein Haufen Leute drin. Die Fahrt endet an Tower Bridge, welche selbstverständlich auch begutachtet wird.


Harrods darf natürlich auch nicht fehlen!

Schaut von außen eigentlich ganz unscheinbar aus - aber innendrin ist es ein Konsumtempel auf puh... 5? Etagen. Aber teilweise auch ganz erschwinglich. Ein paar Nike Laufschuhe für 89 Pfund ist fast billiger als in De. Das Rennrad für 20.000 Pfund schlägt da schon eher über die Stränge. Dummerweise war mein Akku vom Foto leer und ich hab keinen Ersatzakku dabei gehabt. Ich hab sinnigerweise beide im Hotel gelassen. Auf dem Rückweg zum Hotel nehmen wir uns nur schnell bei Subway ein Sandwich mit (war praktischerweise gleich gegenüber von unserem Hotel), weil wir nicht mehr viel Zeit haben, ehe wir uns mit einer Freundin Pippas treffen, um in eine Bar und anschließend auf eine Hausparty zu gehen. Wer mal nach London kommen sollte, sollte sich die Bar (Fifty Five, irgendwo in Camden) mal anschaun - war find ich ziemlich gut. Und Happy Hour war auch noch ;)
Die Hausparty war der Hammer! Die Engländer wissen halt, wie man feiert ;)

Der Gastgeber, bzw. der der feiert, weil es garnicht sein Haus ist ;) wird zu später Stunde ins Bett getragen, weil er einfach wasted ist...
Die Engländer stoßen zwar selten an, aber wenn sie wollen, daß jemand sein Getränk leert, stimmen sie einfach folgendes Lied an:
"why was she born so beautiful?
why was she born at all?
she's no fuckin' use to anyone
she's no fuckin' use at all
get it down you zulu warrior
get it down you zulu warrior..."
oder werfen einem einen Penny in's Glas und man muß die Queen vor'm Ertrinken retten.
Aber auch die besten Parties gehen irgendwann zu Ende. Wir fahren also mit dem Bus wieder zurück zum Hotel und legen uns schlafen.