Dienstag, 27. April 2010

Tongariro Crossing

Die zeitliche Einordnung läßt ja in letzter Zeit stark zu wünschen übrig. Dieser Eintrag hätte schon vor zwei Wochen da sein können/sollen - aber ich hatte andere Dinge um die Ohren...

An besagtem Wochenende habe ich mich also entschlossen, den Tongariro Crossing zu bewältigen. Die Entscheidung hab ich eigentlich ziemlich kurzfristig am Freitag Abend getroffen und so war die Sache doch ziemlich stressig!
Da das Wetter die letzten Tage schon ziemlich gut war und der Tongariro Crossing seit letzter Woche ganz oben auf meiner Todo Liste stand, hab ich an diesem Freitag Abend mal die Wettervorhersage begutachtet. Traumhaftes Wetter für die nächsten Tage! Wow! Das muß ich ausnutzen, weil danach soll's wieder schlechter werden und der Winter steht ja auch vor der Tür... Meine Wanderausrüstung läßt eh zu wünschen übrig, weshalb ich Schnee nicht auch noch brauchen kann. Hab mich dann im Internet noch auf die Suche nach einem Shuttle gemacht und wurde auch fündig. 'Early Shuttle' und 'Fotos ganz ohne Touristen' hört sich verlockend an, weshalb ich dafür auch einen Platz reservierte. Abfahrt ab 5.45 Uhr alle 30min bis alle am Berg sind. Ok - da werd ich dann schon irgendeins erwischen. Doch es sollte alles etwas anders kommen!
Der Haken an der Sache ist nämlich, daß ich davor erst ca 2.5h Autofahrt hinter mich bringen mußte. Ich hätte also um ca 3 Uhr losfahren müssen, um das erste Shuttle zu erwischen. Das mit dem frühen Aufstehen hat sich mittlerweile wieder gelegt und ich hatte nach nur ca 5h schlechten Schlafes so meine Probleme, aus dem Bett zu kommen ;)
Mit deftiger Verspätung machte ich mich also so gegen 5 Uhr in der noch stockfinsteren Nacht auf den Weg. Den gigantischen Sonnenaufgang hab ich leider nur so im Augenwinkel beobachten können - für Stehenbleiben war keine Zeit. Bei meinem Glück bin ich auch noch an dem Camp, wo das Shuttle startet, erst mal vorbeigefahren - ich hab es einfach erst 1km später erwartet. Um ca 7.30h endlich dort angekommen habe ich dann erfahren, daß das letzte Shuttle schon weg ist - verdammt! Ein Mitarbeiter gab mir den Tip, doch mal im 'National Park Village' zu schaun, da gäbs noch spätere Shuttles. Meine erste Anlaufstelle war aber auch 'ne Niete: deren letztes Shuttle war auch schon unterwegs, aber sie haben mich zu einem anderen geschickt, welches um 8 starten sollte. 10 Minuten vor 8 Uhr war ich bei denen und hab die $35 für den Service gelöhnt (anscheinend gibts da keinen Preiskrieg - das Andere hätte genausoviel gekostet). Der Platz wär mir schon mal sicher - jetzt muß ich nur mein Marschgpäck noch schnell zusammenpacken, weil das bisher alles noch lose im Auto verteilt bzw. in der Reisetasche lag. Ein Wetterumschwung war zwar äußerst unwahrscheinlich, aber dennoch hab ich mal fleißig Wechselklamotten und Klamotten für schlechteres Wetter eingepackt. Den Regenschirm ließ ich diesmal aber im Auto (hatte ich bei meiner Wanderung letztes Wochenende unbeabsichtigt dabei ;) )
Die Abfahrt des Busses verzögerte sich dann auch noch ca 15min, weil auch noch Radlfahrer im Bus verstaut werden mußten.
Wegen denen ist unser Bus dann auch noch einen Umweg gefahren, was unsere Ankunft am Berg um weitere ca. 10min verzögerte. Der Weg zu dem Einstieg in den Crossing war allenfalls ein Feldweg in schlechtem Zustand - das stört die aber nicht, mit ihren Vehikeln da entlang zu heizen. Man kann auch eine Wetterprognose abgeben: wenn der Bus eine Staubwolke hinter sich herzieht, wird's gutes Wetter! Die Busfahrerin fragte bei der Ankunft am Berg dann noch, wer denn den Mount Doom besteigen wird. Außer mir hat sich keiner gemeldet ;) Und sie hat mich ermahnt, daß ich mir keine Abstecher erlauben darf, weil ich sonst den Bus zurück nicht erwischen werde.... *haha*
Um 8.50 Uhr konnte die Wanderung dann also endlich beginnen! (Zum Vergleich: hätte ich das early shuttle erwischt, wäre ich um 6 Uhr losmarschiert.)
So hatte ich jetzt also das große Glück, eine schier endlose Menschenkette vor mir herzuschieben. Das paßte natürlich perfekt zu meinem bisherigen Glück. Für den ambitionierten Tempowanderer sind solche Ausflugswanderer natürlich das reine Gift! Anfangs konnte man sie ja noch relativ einfach überholen, weil der Weg ziemlich breit war, was sich aber auch relativ schnell änderte. Dann hieß es entweder sich in die Kette einreihen, oder auf eine beschwerlicherere Route auszuweichen.
 Auf dem Foto sieht man in Verländerung zum Weg auch schon den Mount Doom, den es zu besteigen galt.
Und das war dann die erste Engstelle, wo sich alles gestaut hat.
Von da war es dann nicht mehr weit bis zu den 'Soda Springs', wo sich für die nächsten ca 12km die letzte Möglichkeit bot, seine Notdurft zu verrichten.
Die Soda Springs selbst haben sich die meisten nur aus der Ferne angesehen - war ja immerhin ein Umweg von ca 10 Minuten ;) Naja - sie sind auch wenig beeindruckend...
Immerhin hat man von hier nochmal einen schönen Blick zurück gehabt.
Wie man auf dem Foto schön sieht, befinde ich mich hier im Schatten. Es war ziemlich kalt und unter den Füßen hätte mit Sicherheit der Reif geknirscht, hätte man das Early Shuttle erwischt...
Aber trotzdem gilt ohne Schweiß kein Preis :D Der Preis, den ich hier erhielt, war immerhin ein 15 minütiges Polster auf die angegebene Zeit von einer Stunde.
Ab hier war dann erst mal Schluß mit der Touristenautobahn. Es ging wirklich verdammt steil den Berg im Hintergrund hoch. Der Weg war allerdings gut befestigt - sofern man nicht wieder überholen wollte. Aber die meisten Leute gehen da freiwillig zur Seite, weil sie die Zeit ja auch zum Verschnaufen nutzen können. Die Auswirkungen meines Abstechers zu den Soda Springs hab ich auch gleich gemerkt - auf einmal wieder lauter bekannte Gesichter bzw. eigentlich Rückpartien vor mir...
So haben die letzten Meter bis zum 'Gipfel' ausgesehen
 An selbigem hab ich dann erst mal eine Pause gemacht
Hier sind die gröbsten Strapazen für den geneigten Ausflugswanderer auch schon vorbei - es geht erst mal wieder ein gutes Stück flach weiter, ehe der letzte, kurze Anstieg bevorsteht.
Das Foto mit Mount Doom linker Hand im Hintergrund ist leider unscharf geworden :/ Versteh das nicht - es ist doch eigentlich bei jeder Kamera so, daß man erst leicht auf den Auslöser drückt zum Fokussieren und dann ganz durchdrückt für das Foto. Trotz gleichem Fotograf ist obiges Bild aber einigermaßen brauchbar geworden...
Zur Stärkung gab's - wie auch schon zum Frühstück - Pfannkuchen mit Nutella! Das versteh ich auch nicht - in einigen Supermärkten ist Nutella billiger als das Pendant der Eigenmarke...
Ausreichend gestärkt hab ich mich dann aufgemacht zur Besteigung des Mount Doom. Hier ist man zwar nicht allein, aber es sind schon bedeutend weniger Menschen unterwegs. Dadurch, daß kein Weg, an den man sich halten soll, vorgegeben ist, verteilen sich die Wenigen dann auch ganz gut.
Aber da hochzuklettern - ja teilweise auf allen Vieren zu kriechen - war alles andere als angenehm! Der Untergrund besteht zum größten Teil aus Sand und losen Steinen. Man macht also zwei Schritte vorwärts und einen wieder zurück.
Ich hab mal versucht, die Steilheit einzufangen und hab versucht, meine Kamera gerade zu halten.
Blick zur Seite - ja es ist wirklich so steil!
Und nach vorne! Wer meint, das wär nix, soll mal die Menschen suchen...
Oben angekommen sind die Strapazen des Aufstiegs allerdings schnell verflogen, wenn man die gigantische Aussicht genießen kann.
 Mt. Ruapehu im Hintergrund, davor die beiden 'Crater Lakes' von letzter Woche und ja das Weiße ist Eis!
 Ein 360° Panorama - einfach gigantisch der Ausblick!
 Man ist halt doch auf einem aktiven Vulkan unterwegs...
Um an die andere Seite des Kraters zu gelangen, mußte ich wieder ein Stück runter und wieder hoch...
Und dort endlich angekommen, traute ich meinen Ohren kaum! Worte in vertrauter Sprache. Muß man doch tatsächlich auf 2291m klettern, um Deutsche zu treffen ;) Ok - Philip ist Österreicher, aber das zählt mindestens genausoviel wie die anderen beiden Nordlichter :D
 Ich, Klaus, Philip und Leonie (vlnr)
Und die haben sich tatsächlich auch noch a 'Gipfehoibe' mitgebracht...
Klaus am Rand des Kraters, in dem er unzählige Eheringe vermutet ;)
Die drei haben mir dann auch meine weitere Planung für das Wochenende gesichert. Sie legten mir nahe, doch unbedingt auch den Mount Taranaki zu besteigen. Das tat ich dann am nächsten Tag - soviel schonmal vorweg^^

 Das Beste war dann aber eigentlich der Abstieg. Das beim Aufstieg verfluchte Geröll entpuppte sich als wahrer Spaßbringer! Ich erinnerte mich an meine Kindheit, wo wir im Sommer des öfteren den Monte Kaolino in Hirrschau runtergerannt sind. Ungefähr so nur viel länger und geiler war das. Nur ohne Purzelbäume oder solche Späße - das hätte auf den Felsen nicht gut getan :D Einen Haken an der Sache gibt's allerdings: die Schuhe sind nach wenigen Schritten voller Sand und geröll und werden auch auf's 'ußerste beansprucht. Ich war ja wieder so wagemutig und hab ein bißchen gefilmt - aber scheinbar paßt youtube das Format nicht. Werde mal schaun, ob ich's noch irgendwie hochladen kann...
Weiter ging's dann noch hoch zum 'Red Crater', dem glaube ich eigentlich höchsten Punkt des Crossings.
Von da dann wieder über ein Geröllfeld laufend vorbei an den Ausflugswanderern, die da ganz vorsichtig und kräfteraubend Schritt für Schritt abgestiegen sind, zu den 'Emerald Lakes'
Wo man gehörig aufpassen muß, daß man nicht reingezogen wird (danke Klaus für dieses geniale Foto!)

Ein Blick zurück auf den 'Red Crater' und 'Mount Doom'
Ehe man den 'Blue Lake' erreicht
Da ist dann das Schlimmste überstanden. Es geht nur noch bergab. Allerdings ist das bei unserem Rennen gegen die Zeit (wir würden laut Zeitangaben den Bus momentan um eine Stunde verpassen) auch nicht so einfach mit der schier endlosen Menschenkette vor uns. Einige Wenige machen's ganz schlau und joggen einfach 'gen Tal. Die Landschaft hat sich auch schlagartig geändert - jetzt schaut's auf einmal eher aus, als wäre man in den Alpen unterwegs...
Am Busparkplatz sind wir letztlich ca 20min vor der eigentlichen Abfahrtszeit angekommen. Der Bus war allerdings dann auch eine halbe Stunde zu spät.
Jedem, der den Tongariro Crossing bestreiten will, kann ich nur an's Herz legen, die zusätzlichen Strapazen der Mount Doom Besteigung auf sich zu nehmen - das reißt's echt raus! Ohne dem wäre ich fast schon enttäuscht gewesen. Wird wohl wegen des prominenten Hintergrunds (Mordor oder so aus Herr der Ringe wurde hier gedreht) so stark beworben.
Wer jetzt meint, mein Tag wäre damit zu Ende gewesen, der irrt gewaltig. Ich hab ja für den nächsten Tag den Mount Taranaki auf dem Plan - deswegen bin ich auch ziemlich schnell, nachdem wir wieder am Ausgangspunkt angekommen waren, zu Selbigem aufgebrochen. Schnell Google Maps nach der besten Route bemüht und mich dann für den 'Forgotten World Highway 43' entschieden. Distanz waren nur ca 230km. Fahrzeit etwa 4.5h! Unterwegs hab ich mir noch Fish & Chips zur Stärkung gegönnt. Von der Forgotten World hab ich nicht viel mitgekriegt, weil ich da bereits wieder in der Dunkelheit unterwegs war.
Um ca 22.30 Uhr bin ich dann endlich in Egmont Village am Fuße des Mount Taranaki in einem Backpacker angekommen, hab mich geduscht und bin sofort in's Bett gefallen.




Montag, 19. April 2010

Roadtrip part 1.3

Diese Nacht war schon um einiges besser als die Letzte. Ich hab die nervige Styroporschale aus der Reserveradmulde verbannt und schon war Ruhe und es hat auch nicht mehr nach Reifen gestunken! Ich bezweifle sowieso, daß dieses Teil da hingehört.
Der Sonnenaufgang war nicht halb so spektakulär wie der ~untergang. Nachdem ich in Taupo Verfplegung gekauft habe, bin ich zum nächsten 'Scenic Outlook' gefahren und hab gefrühstückt.
Blick auf Taupo und den gleichnamigen Lake im Hintergrund

Aus dem Lake Taupo entspringt ziemlich spektakulär der Waikato River, der längste Fluß Neuseelands, der auch durch Hamilton fließt.


Die $6 für die 'Craters Of The Moon', die ich mir danach noch angeschaut habe, hätte ich mir sparen können. Es ist zwar toll, durch eine karge, durch Erdbewegungen geprägte Landschaft zu latschen, wo alles dampft, brodelt und stinkt, aber da hab ich Tags zuvor bei dem Pool Interessanteres gesehen - und das für Lau!
 

Auf dem weiteren Weg zum 'Mount' (mir hat jemand erzählt, daß es in Neuseeland oder zumindest auf der Nordinsel nur zwei Berge gibt: 'The Mount' (gemeint ist Mount Maunganui), wo man zum Baden hinfährt und 'The Mountains' (gemeint ist Mount Ruapehu), wo man zum Skifahren hinfährt) hab ich nochmal an einem blubbernden Schlammloch angehalten - das war wieder besser als diese Craters und war auch umsonst...
Daß ich dann ~$80 zahlen sollte, um einen Geysir zu sehen, hab ich auch nicht eingesehen und bin dann ohne weiteren Zwischenstop zum Mount gefahren. Nach längerem Suchen hab ich dort am Strand liegend auch wieder die drei Mädels wieder getroffen...

Das Baden im Pazifik ist schon was ganz was Anderes als das Mittelmeer! Auch wenn man's auf den ersten Blick nicht vermutet, ist da bereits im knöcheltiefen Wasser eine immense Strömung vom zurücklaufenden Wasser vorhanden. Weiter draußen muß man dann allerdings kämpfen, um weiter raus zu kommen, weil einen die Wellen immerwieder Richtung Strand reißen. An dieser Stelle war auch eine immense seitliche Strömung. Hier in den Wellen zu baden ist zwar anstrengend, macht aber viel Spaß^^
Hab dann noch die Anfänge des Sonnenuntergangs beobachtet und mich dann auf den Rückweg gemacht.

Auf selbigem hab ich dann noch ein tolles Erlebnis mit der Scheibenwaschanlage gehabt. Vom ganzen Sand war die Scheibe ziemlich dreckig bzw die entgegenkommenden Autos haben geblendet (mittlerweile war es stockdunkel!), weshalb ich die Waschanlage betätigen wollte. Bei den Autos, die ich bisher gefahren hab (ok außer beim Sprinter), hat man immer den Hebel gezogen und es hieß Wasser Marsch! Nicht aber bei meinem Auto! Die Scheibenwischer haben den Dreck zwar schön verschmiert - von Wasser aber keine Spur! Mist - wird wohl die Pumpe kaputt sein, da kann ich jetzt aber auch nichts machen. Hab dann die Scheibe erst mal per Hand gewässert und bin heim gefahren.
Nachdem ich am nächsten Tag dann den Wischwasserbehälter ausgebaut und die Pumpe erfolgreich überprüft hatte, hab ich an dem Hebel einen Knopf für die Waschanlage gefunden. Und siehe da! Es kommt Wasser.... *Kopf-->Tisch*

UPDATE Im Konflikt mit dem Gesetz

Letzten Freitag kam er endlich - der erlösende Brief!
Man hat ein Einsehen mit mir und verschont mich vor einer Strafe.
Das nächste Mal soll ich das aber lassen, sonst gibt's Ärger ;)
Naja - das nächste Mal solls dann nicht mehr mein Problem sein - es sei denn die Pessimisten behalten recht und der isländische Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen bleibt für die nächsten zwei Jahre aktiv und macht eine Heimreise unmöglich :D
Dann müßte ich mir halt ein Tretboot basteln und heimradln :P

Dienstag, 13. April 2010

Roadtrip part 1.2

Wie versprochen kommt jetzt die Fortsetzung meines ersten Roadtrips - im Vergleich zu meinem Letzten war der dann aber doch wenig spektakulär^^

Die Nacht hab ich also im Auto an einem Fluß verbracht. Geschlafen hab ich alles andere als gut, weil unter der Reserverad Abdeckung immer irgendein Styropor Teil gequietscht hat, wenn ich mich bewegt hab. Deshalb und weil es auch ziemlich frisch war, bin ich dann auch relativ zeitig aufgestanden. Es war glaub ich 6 und in der Nacht ist auch noch die Uhr zurückgestellt worden, also war's eigentlich 5.
Gesehen hab ich nach draußen nichts mehr - die Scheiben waren schön angelaufen ;) Bei der Gelegenheit hab ich dann wenigstens die Scheiben gleich von innen putzen können :D
Natürlich nur wegen den angelaufenen Scheiben bin ich recht schnell auch losgefahren und hab die Heizung voll aufgedreht :D
Auf dem Weg zum Tongariro National Park hab ich noch bei einem 'Railway Spiral Lookout' angehalten, weil ich dachte, da gäb's was großartiges zu sehen. Stattdessen war das nur ein Modell der Bahnlinie. Das war damals wohl eine Ingenieursmäßige Meisterleistung, weil die Eisenbahn 220 Höhenmeter überwindet.
Im Nationalpark bzw. in Whakapapa angekommen, war das Wetter alles andere als gut - dennoch machte ich mich auf eine angeblich 7.5h return Wanderung zu zwei Kraterseen. Gebraucht hab ich letztendlich gut 4.5h und das obwohl ich auf dem Gipfel noch ausgiebig pausiert habe. Anspruchsvoll war die Wanderung auch keineswegs - es war fast wie eine Autobahn. Nur teilweise war diese - trotz diverser Wasserbarrieren - ziemlich ausgeschwemmt, was den Thythmus störte.
Wie die Leute zum Wandern gehen hat mich aber ziemlich verwundert. Die meisten sind mit kurzer Hose und Tshirt losmarschiert und sind so auch am Gipfel angekommen. Bis ich da war, war ich ganz froh um meine lange Hose, Tshirt, Karl-Heinz, Mütze, Hanschuhe und Regenjacke. Die Kombination aus Tights und kurzer Hose hab ich mir für die nächste Wanderung abgeschaut ;)

Lower Tama Lake
Da hat wohl ein Scherzkeks die Höhenangabe in Feet in Meter geändert ;)
Da ja Ostersonntag war, darf ein Osterei natürlich nicht fehlen :D
Upper Tama Lake
Der Abstieg ging dann rechz zügig und oft über die Wasserbarrieren springend oder im Laufschritt voran und führte noch an ein paar Wasserfällen vorbei.

Am Auto angekommen hab ich erst mal die verschweitzten Klamotten loswerden müssen und hab mich dann auf den Weg Richtung Lake Taupo gemacht.
Wenn ich schon in einem geothermisch aktivem Gebiet unterwegs bin, hab ich mir dann auch noch ein zwanzig minütiges Bad in einem solchen Pool gegönnt.
Wichtig dabei ist, nicht unterzutauchen bzw. auf keinen Fall Wasser in die Nase zu bekommen, weil man sonst sterben kann...
Um dieses Bad herum waren diverse blubbernde und stinkende Schlamm- bzw. Wasserlöcher zu begutachten.

Schließlich bin ich dann weiter Richtung Taupo gefahren und konnte am See einen tollen Sonnenuntergang bewundern, ehe ich mein Auto an einem 'Scenic Lookout' geparkt hab und mich auf's Ohr gehaut habe.
to be continued ....

Das erste Mal mit dem Rad in der Uni

Gestern war's dann so weit: ich hab mir Lasans Rad geholt. Gut daß ich mir einen Kombi gekauft habe, da hab ich's dann ganz einfach reinschmeißen können ;)
Die Reifen waren platt, weshalb ich mir im Warehouse eine Pumpe kaufen wollte. Aber die haben da nix gescheites gehabt und wenn, dann waren bereits die Adapter geklaut. Immerhin hab ich einen Helm für $25 und ein Schloß für $8 erstanden. In Neuseeland gilt Helmpflicht für Fahrradfahrer!
Hab mir also von Barry, meinem Kiwi Mitbewohner, eine Luftpumpe geborgt und aufgepumpt. Und siehe da - die Reifen halten die Luft! Deshalb bin ich heute gleich mal mit dem Rad in die Uni gefahren.
Ein Foto kommt in den nächsten Tagen...

Sonntag, 11. April 2010

Das Fahrrad, das Glueck bringt

Heute haette ich schon wieder fast ein Knoellchen bzw. eine fine kassiert. Diesmal waer's eine Parkkralle gewesen.
Was hat das mit einem Fahrrad zu tun?
Lasa, ein anderer Labormitarbeiter hat mir angeboten, sein Fahrrad nutzen zu koennen. Also sind wir kurz ueber die Strasse zu seiner Wohnung gegangen, um das Rad zu inspizieren. Auf dem Weg zurueck ist Lasa aufgefallen, dass mein Reifen markiert ist, weil mein Auto in einer 120min Parkzone steht.
Die Zone hab ich bisher noch garnicht bemerkt - hab ich doch letzte Woche staendig da geparkt...
Waer auch zu schoen gewesen wenn ich jeden Tag direkt vor'm Labor parken haette koennen. Da ich keine 'Staff Parking' Erlaubnis hab, muss ich jetzt wohl oder uebel auf dem Studentenparkplatz parken und noch ein gutes Stueck zu fuss gehen. Dann rentiert sich das Autofahren schon fast nicht mehr. Ich werd mir aber eh die naechsten Tage das Rad holen...

NACHTRAG: Im Konflikt mit dem Gesetz

Mit AA ist nicht das Auswaertige Amt gemeint, sondern die New Zealand Automotive Association.
Also sowas wie der ADAC bei uns. Darueberhinaus uebernehmen die auch Aufgaben wie Fueherschein ausstellen, motor vehicle licensing, change of ownership, ...

Ich hab auf jeden Fall schon Kontakt mit der Stadtverwaltung aufgenommen, die das Knoellchen ausgestellt hat. Die wollen mir einen Brief zuschicken - bin ich ja mal gespannt, was da dann drinsteht ;)

Donnerstag, 8. April 2010

Im Konflikt mit dem Gesetz

Haha - da versucht man, alles richtig zu machen und macht's dann doch wieder verkehrt!
War ich doch heute beim AA um eine neue 'Motor Vehicle License' zu holen.
Dazu hab ich dummerweise die Alte, noch bis morgen Gültige mitgenommen - man kann ja nie wissen, was man dafür braucht.
Somit stand mein Auto also vor dem AA ohne gültige Lizenz. Einer findigen Politesse ist das natürlich gleich aufgefallen und hat mir ein Ticket über $200 ausgestellt.

Jetzt darf ich mich da auch noch rumärgern, daß ich das wieder loswerde...

Das ging aber fix!

Wow! Ich bin echt beeindruckt! Heute morgen hab ich doch tatsächlich eine Email in meinem Postfach mit einer Antwort Von BSH, New Bern, Amerika!
Ich sollte vielleicht dazu sagen, daß ich mich da bereits letztes Jahr beworben habe und am 9.1.10 eine Antwort erhalten habe. Sie wollten einen Termin für ein Telefoninterview finden, also hab ich noch am selben Tag geantwortet und seit dem nichts mehr gehört. Daraufhin hab ich mich dann für Neuseeland entschieden. Wobei ich in Amerika jetzt wahrscheinlich nicht bei gefühlten 10°C in meinem Zimmer sitzen würde :D
Naja sei's drum - sollen sie doch ihre Datenbank ausmisten...

Roadtrippin'

Nachdem ich mir letzte Woche ein Auto gekauft habe, konnte es über die Ostertage auch auf den ersten Roadtrip gehen.

Das mit dem Linksverkehr haut eigentlich ganz gut hin - nur das mit dem Rechts vor Links ist noch etwas ungewohnt für mich. Wenn ich rechts abbiegen will, müssen mir die Linksabbieger aus der Gegenrichtung Vorfahrt gewähren. Aber bisher haben alle immer geduldig gewartet, bis ich mir auch sicher war, daß ich jetzt fahren darf ;)
Die Straßen sind eigentlich ganz gut ausgebaut, mit 'Passing Lanes' alle paar km.
Vor den Kurven stehen Schilder, die einem die Geschwindigkeit für diese Kurve vorschlagen.

Das ist zwar gut gemeint - aber richtet sich wohl eher an die größeren Fahrzeuge. 15km/h schneller sind meistens kein Problem. Diese Schilder geben die Geschwindigkeit lustigerweise nur in Vielfachen von 5 vor. Aber schnell fährt man hier eh nicht - das 'Speed Limit' liegt generell bei 100 km/h und ist oft auch niedriger. Von Geschwindigkeitstunnels halten die Neuseeländer wohl auch nicht viel - so kann's schon mal passieren, daß auf einer 'Open Road' auf einmal ein 30er Schild da steht.
Das mit dem Drängeln ist hier noch schlimmer als in Deutschland - man könnte manchmal meinen, man schleppt den anderen ab. Aber kaum wird's etwas kurviger, sieht man nichts mehr von ihm...

Gestartet hab ich meinen Roadrtip am Samstag. Nachdem ich mir unterwegs im Warehouse für $7,50 noch eine Isomatte und 3 Schoko Ostereier gekauft hatte, war ich gerüstet für den Trip :D
Lost ging's erst mal südwärts bis der State Highway 3 an die Küste trifft. Da hab ich dann gleich mal im Tasmanischen Ozean gebadet.

Vor lauter Schaun kommt man auch fast nicht voran, weil man an jeder möglichen Haltbucht stehen bleibt.

Weiter ging's noch ein paar km südwärts, ehe ich mich Richtung Osten aufmachte.
Ein besonderes Highlight war dann eine nicht asphaltierte Straße :D Besonders wenn auf der Karte ein Abzweigung eingezeichnet ist, die in Wirklichkeit nicht existiert. Die Fenster sollte man auf jeden Fall zu machen, denn das ist ne ziemlich staubige Angelegenheit! Ganz staubdicht ist mein Auto wohl nicht - aber der Großteil bleibt draußen ;)
Allrad ist auf diesen Straßen auch nicht verkehrt nur die Automatik raubt einem den ganzen Spaß! Vielleicht sollte man auch nicht unbedingt mit 'D' fahren, sondern gleich mit '2' und natürlich 'Power' nicht vergessen :D
Ich weiß nicht, wie oft ich den Radiosender gewechselt hab - die bergige Landschaft macht eine komplette Abdeckung schier unmöglich - teilweise kriegt man garnix rein! Mit dem Handy Netz verhält sich's noch schlimmer. Kaum kommt man mal in weniger besiedeltes Gebiet, ist das Handy tot. In den Größeren Städten gibt's dann aber meistens sogar HSDPA.
Es hat dann schon eine Zeit gedauert, bis ich wieder auf geteerten Straßen unterwegs war, weshalb es dann auch recht schnell dunkel wurde. Bei Dunkelheit sind solche kurvigen und bergigen Straßen total unangenehm zu fahren! Adaptives Kurvenlicht wäre da schon ne feine Sache! Daß man aber an Kuppen erst mal nichts sieht, würde das aber auch nichts ändern.
In der nächsten größeren Stadt angekommen, wird erst mal wieder vollgetankt! Irgendwas kann hier nicht stimmen! Wie ich losgefahren bin, hab ich den - laut Tankuhr - fast leeren Tank vollgetankt --> 42 Liter. Jetzt zeigt die Tankuhr etwas weniger als die Hälfte an, ich tanke aber trotzdem 32 Liter! Falls das Zählwerk der ersten Tankstelle falsch gehen sollte, fahr ich ab jetzt immer zu der Zapfsäule :D Bei einem Japaner hol ich mir für's Abendessen noch die wohl ekelhaftesten Chicken Nuggets mit Pommes, die ich je gegessen hab. Immerhin waren die Pommes genießbar und mehr als genug.
Beim Umklappen der Sitzbank, um mein Nachtlager beziehen zu können, hab ich dann die schöne Müllkippe gefunden... Foto folgt noch ;)
Die Nacht war nicht sonderlich erholsam - ich bin ständig aufgewacht und bequem war's auch nicht. Etwas irritierend war auch der Mond, der zeitweise direkt senkrecht über dir steht.
Wir haben zwar eine Stunde gewonnen, weil die Uhr zurückgestellt wurde, aber da ich so gut geschlafen hab, hat mir das absolut nix gebracht.
...to be continued...