Freitag, 24. September 2010

Jetzt geht's dem Ende zu

Langsam aber sicher neigt sich meine Zeit in Neuseeland dem Ende zu. Mein Auto hab ich jetzt auch schon verkauft. Das ist dann doch schneller gegangen, als gedacht. Ich hab auf meiner Tour Coromandel Peninsula - Northland in den Hostels Verkaufsposter an die Pinnwände gehängt und das hat auch funktioniert. Der Plan wäre zwar gewesen, das Auto am Sonntag - also morgen - auf einem Automarkt in Auckland loszuwerden, aber das ist dann doch anders gekommen. Vorgestern haben mich 4 deutsche Mädels kontaktiert, daß sie mein gutes Auto gerne kaufen würden. Sie waren allerdings in Paihia, was meine Pläne etwas durchkreuzte. Aber dafür ist das Ganze doch sehr reibungslos und unkompliziert verlaufen. Vor Auckland hätte mir schon gegraut, weil da die Parksituation eher bescheiden ist und ich hätte dann mein Auto auch noch irgendwie ausräumen und den ganzen Krempel packen müssen. Das hab ich in Paihia jetzt ganz Streßfrei direkt vor dem Hostel machen können und hab auch einen Staubsauger zur Verfügung gehabt. Eine Wäsche hätte es eigentlich viel dringender nötig gehabt, aber das ist daran gescheitert, daß die nächste Möglichkeit zum Auto waschen in Kerikeri gewesen wäre (ca 20km südlich von Paihia). Da haben die Mädels das Auto halt in Dreck und Speck gekriegt ;) Sie haben's auch zu einer Werkstatt gefahren und da einen Checkup machen lassen und der Mechaniker hat dann so gemeint, ob das Auto wohl am Strand gewesen wäre :D Klar :P Bin damit am '90 mile beach' rumgeheizt ;) Die Unterbodenwäsche danach war wohl nicht so wahnsinnig effektiv, weil wohl immernoch lauter Sand und Salz dranhängt, aber mir kann's ja jetzt egal sein...
Verkauft hab ich's jetzt für $1650 - hab also $100 Verlust gemacht. Aber ich denke für das, was das Auto mitgemacht hat, ist das zu verschmerzen :D Hab's auf dem Weg nach Paihia z.B. wieder ca 50km über 'gravel road' gescheucht - hat auch wieder Spaß gemacht. Va weil der Gravel auf dieser Straße nicht festgefahren - der Untergrund also sehr lose war...
Das Fahren am '90 mile beach' war auch total verrückt! Rechts neben dir tobt die tasmanische See und du fährst da am Strand dahin - ohne eine einzige Menschenseele in Sichtweite. Da macht man natürlich auch so allerhand Blödsinn ;)

Was hab ich sonst die letzte Zeit so getrieben?
Hab ja ganz vergessen, daß ich die 'Coromandel Peninsula' umfahren hab, bevor ich nach Whangarei bzw Northland gekommen bin. Das Wetter hat mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht - 'Cathedral Cove' bei regnerischem und windigen Wetter ist dann nichts besonderes. Auch der 'Hot Water Beach' ist bei Wind nicht so toll, weil irgendwelche Körperteile immer nicht im Wasser sind und dann isses kalt. Der 'Hot Water Beach' ist aber ziemlich toll. Jedes Mal wenn Ebbe ist, liegen da heiße Quellen frei und man gräbt sich einfach ein Loch in den Sand und hat seinen eigenen heißen Pool. Ganz so einfach issses dann aber auch wieder nicht. Denn das Wasser, das da aus dem Sand kommt ist bis zu 72°C heiß. Also muß man eine gute Stelle suchen, an der auch kaltes Wasser an die Oberfläche strömt. Hat man dann mal einen gescheiten Pool, ist es schön zum relaxen - den Wolken zusehen, wie sie vorbeiziehen (oder zieht man selber an den Wolken vorbei? Bei Nacht kann man da schon durcheinander kommen - sogar die Sterne sehen aus, als ob sie sich bewegten.)
Von Whangarei bin ich dann halt an der Ostküste bis hoch zum 'Cape Reinga' gefahren. Eine Bucht schöner als die Andere - da ließe es sich schon aushalten...
Bei meinem ersten Stop in Paihia bin ich dann auch im Ozean gepaddelt. Bis nach Russel, der ehemaligen Hauptstadt Neuseelands. Das war jetzt zwar nicht der offene Ozean, sondern in einer Bucht - der Wellengang war aber trotzdem stark genug. Die Kajaks waren auch noch so tolle 'sit on' Dinger mit Löchern drin, so daß man gleich beim Einsteigen einen nassen Arsch gekriegt hat. War dann bei dem starken Wind auch ziemlich kühl...
Den ältesten 'Kauri Tree' hab ich mir auch angesehen - ca 5000 Jahre alt, um die 50 Meter hoch und einen Umfang von ca 13 Metern. Sehr beeindruckend das Ding! Früher war wohl der ganze Norden voll von solchen Bäumen - aber die Wälder sind alle gerohdet worden, um Bauholz für Schiffe und Häuser zu erhalten. Bis heute wurden allein auf der 'Coromandel Peninsula' ca 28000 Kauri Bäume gepflanzt. Sobald ein Kauri in dem Wald steht, steht auch der ganze Wald unter Schutz.
Trotzdem findet man immerwieder Kauri Werkstätten - die holzen allerdings keine Bäume ab - das Holz, das die verarbeiten wird aus den Sümpfen gezogen. Vor ca 45000 Jahren sind da nämlich ganze Wälder von Flutwellen im Sumpf versenkt worden und sind somit perfekt konserviert.
Und jetzt bin ich in Auckland und will mir mal die 'Waihike Island' anschaun.
Und für meine Woche in Amerika muß ich auch noch einen Plan ausarbeiten, was ich da denn anstellen will. Und das alles ohne kostenloses Internet... nicht mal im Starbucks isses umsonst. Deswegen ist dieser Post auch wieder nur Geschwafel ohne Bilder.
Achja - dann hab ich auch noch erfahren, daß ich gleich am Tag nach meiner Rückkehr in die FH stiefeln darf, weil da ein Praktikum gleich losgeht. Da kommt Freude auf! Mal schaun, wie ich das mit dem Jetlag dann schaffen soll.
So far... lang dauert's nimmer, dann bin ich wieder daheim!

Samstag, 18. September 2010

Zeitraffer

Mein letzter Eintrag ist ja schon einige Zeit her - in der Zwischenzeit ist auch einiges passiert. Nur war ich zu beschäftigt, um mich um meinen Blog zu kümmern und jetzt kommt dann auch noch dazu, daß ich auf mobiles Internet angewiesen bin und das sehr begrenzt ist. Darum werd ich so schnell auch keine Bilder mehr hochladen - 100mb sind einfach nicht zeitgemäß. Aber das mit dem Internet hier ist ja eh so 'ne Sache für sich.
Im Zeitraffer dann mal noch, was alles passiert ist.
Sydney war klasse! Ich kann mich ja sonst eigentlich nicht allzusehr für Großstädte begeistern - aber Sydney ist da irgendwie einzigartig. Ich bin in einem Backpacker fast direkt im Stadtzentrum abgestiegen und konnte so jeden Tag sofort auf Sightseeing Tour gehen. Und das Wichtigste: es war so viel wärmer! Ich bin vom Flughafen gekommen mit langer Hose, T-Shirt und meinem dicken Hoodie bekleidet und hab das dann gleich mal gegen kurze Hose und T-Shirt getauscht. OK - den Hoodie hab ich nach einiger Zeit auch wieder angzogen, weil da ständig ein dermaßen starker Wind weht, aber immerhin. In dem Backpacker waren lauter verrückte Leute - von zwei 16 jährigen Belgiern, die in den Schulferien mal kurz Urlaub in Australien machen, über verrückte Holländer, Amerikaner und noch verrücktere Briten und natürlich locals. Waren doch manche von denen schon seit 4 Wochen da und haben diese fast ununterbrochen durchgefeiert. Ich hab mich da mehr auf's Sightseeing beschränkt, was auch anstrengend genug war. Am anstrengendsten von allem war allerdings das Surfen am Bondi Beach! Das war mal sowas von kein Vergleich zu Raglan! Sowohl von den Wellen her als auch leider von den Menschenmassen her. In Raglan war ich mit dem Zelli ja fast alleine und hier treiben mit dir noch Dutzende andere Surfer im Wasser - und ich als blutiger Anfänger mitten drin :D Die ein oder andere Welle bin ich im wahrsten Sinne des Wortes geritten - ca 3m über dem Wasserspiegel, aber das war schon ziemlich geil. Hab ich mich am Anfang noch gefreut, daß der Wetsuit so viel wärmer ist, ist mir garnicht aufgefallen, daß mir wohl ziemlich am Anfang der Reißverschluß aufgegangen ist. Daß ich ständig Wasser in den Ärmeln und Beineln hatte, hätte mich da wohl stutzig machen müssen. Stattdessen hat mich nach ca 1.5h, wo ich sowieso schon total entkräftet und ausgekühlt war, ein anderer drauf aufmerksam gemacht...
Die letzten Wochen meines Praktikums hab ich dann mehr oder weniger an der Uni gelebt. Von 9 (morgens) bis 12 (Mitternacht) dazu noch Samstag und sogar ein Sonntag war keine Seltenheit. Schlußendlich hab ich's dann aber doch geschafft, mein Projekt abzuschließen und einen Bericht anzufertigen. Last minute versteht sich ;) An meinem vorletzten Praktikumswochenende hab ich mir nochmal einen Sonntagsausflug zum 'Mountain' gegönnt. Der Schnee war zwar um einiges besser und va die Ski! - dafür war's wieder ziemlich windig und um 2 haben sie dann auch die oberen Lifte dicht gemacht :/
Naja und jetzt bin ich halt noch nicht mal mehr eine Woche unterwegs. Doch das Wetter macht mir einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Hätte sich am 12.9. eine von wenigen Gelegenheiten geboten, einen der extremsten kommerziell befahrenen Wildbach zu Raften, wurde das wegen zu viel Wassers abgesagt. Dafür hab ich dann zumindest diesmal das Kiwi House abgeklappert. Aus dem Skydiven ist auch nix geworden - bei Wolkenbedecktem Himmel kann ich genausogut irgendwo daheim springen. Stattdessen bin ich in Taupo mit einem Jet Boat gefahren. Ganz nett - aber mit Skydiven sicher nicht zu vergleichen. Mit dem Wetter hat's Neuseeland zur Zeit wohl nicht so. Gestern ist dann ein Wettersystem so groß wie Australien auf Neuseeland getroffen und bringt so allerlei nette Überraschungen mit sich. So wurden gestern Abend einige kleinere Tornados gesichtet - im Radio hat ein Farmer berichtet, daß eine seiner Ziegen auf die Nachbarweide geflogen ist. Stromausfälle hat es wohl auch etliche zu verzeichnen gegeben. Und auf der Südinsel herrscht Schneechaos. Na das ist doch ein toller Start in den Frühling! Da war's dann natürlich umso besser, daß ich die Nacht im Auto verbracht hab - und das auch noch auf einem Parkplatz, wo's sogar verboten war... aber ich war einfach zu müde zum Weiterfahren. Und der Wind hat mich dann auch schön in den Schlaf gewogen - oder eher immerwieder aus dem Schlaf gerissen :D
Für heute Nacht hab ich aber wieder eine feste Bleibe in Whangarei - sogar den Luxus eines 'Queensize Beds' in einem Zimmer, das größer ist, als meines in Hamilton war, das ich nicht mal mit irgendwem teilen muß :D
Morgen geht's dann weiter Richtung Norden - mal schaun, ob ich in der 'Bay of Islands' mit einem Kayak in See stechen kann...