Dienstag, 22. Juni 2010

Redwood Forest Bike Park

Nach der Nacht ist mir das Aufstehen natürlich nicht sehr leicht gefallen. Zumindest hab ich gut geschlafen. Ganz entgegen sämtlicher Wettervorhersagen hat's auch nicht mal geregnet. Und ich hab mich schon so auf eine Schlammschlacht gefreut ;)
Um 10 war ich dann also im Radgeschäft, das sich 'Bike Vegas' nennt, und hab mir einen Gaul gemietet. $60 für den ganzen Tag (eigtl von 9-5 - heute machen sie aber schon um 4 zu, bis dahin muß ich zurück sein). Dazu nochmal $5 für eine Karte, wobei deren Verkaufserlös dem Erhalt und Neubau der Trails zugute kommt.
Im Preis enthalten waren eine Luftpumpe, ein Reserveschlauch, etwas Werkzeug und ein Spiralschloß.
Das Rad an sich war nix Besonderes. Ein Rahmen, bei dem ich mir nicht sicher war, ob es Alu, oder irgend eine Legierung war. Denn für Alu waren die Rohre schon ziemlich schwach vom Durchmesser her. Der Gaul hatte zwar Scheibenbremsen, aber die waren nicht gerade ein Lichtblick. Avids 'Ball Bearing' soll zwar eine der besten wenn nicht sogar die beste Seilzug Scheibenbremse sein, aber selbst mit meiner 'Juicy Three', welche auch gerade mal ein Einstiegsmodell ist, kann sie überhaupt nicht mithalten. Dosierbarkeit - zumindest vorne - war nicht vorhanden und auch die Bremsleistung ließ - auch vor allem vorne - zu wünschen übrig.
Die Gabel hat zwar recht unscheinbar ausgesehen, hat ihren Job aber ganz gut erfüllt - auch wenn ich beim bergauf Fahren einen Lockout vermißt habe. Bei der Kurbel hab ich anfangs nicht schlecht gestaunt, daß da kein Umwerfer und nur ein Kettenblatt dran ist - aber das hat eigentlich ziemlich ausgereicht. Den fehlenden Umwerfer hab ich allerdings schmerzlich vermißt, wie mir die Kette ständig vom Blatt gesprungen ist. Die Schlappen waren ziemlich grob - ich will nicht wissen, wie ich mit meinem abgefahren 'Racing Ralph' ausgesehen hätte ;) Wovor ich am meisten Schiß hatte, waren die Pedale - aber es ist echt erstaunlich, wieviel halt man auf diesen Bärentatzen hat! (Edit: ich wurde soeben darauf hingewiesen, daß das keine Bärentatzen, sondern 'Flats' sind... merci Flo!) Allerdings bin ich um einiges verkrampfter auf diesen Dingern gestanden, als in den 'Clickies'
Im Redwood Forest war ich nach ca. 10min. Auf der Straße merkt man aber schon ziemlich, wie die Stollen bremsen. Oder vielleicht waren's auch die Bremsen, die nicht schlecht geschliffen haben...
Ganz vergessen zu erwähnen hab ich ja, daß Rotorua in einem geothermisch aktiven Gebiet liegt. D.h. überall sind dampfende Quellen zu sehen - und vor allem zu riechen! Zum Glück hat's im Wald nicht gestunken ;)
Obwohl es geheißen hat, daß alles perfekt beschildert ist, war ich der Meinung, daß die Beschilderung durchaus zu wünschen übrig ließ.
Nach einer Eingewöhnungsphase bin ich dann doch recht gut mit meinem Drahtesel zurecht gekommen. Die Trails waren ziemlich geil und gut hergerichtet, wenn auch teilweise ziemlich ausgefahren. Die Kriterien für die Einteilung der Schwierigkeitsgrade blieben mir auch ein Rätsel - war doch auf einem meiner ersten Trails, welcher ansonsten eigtl ziemlich anspruchslos war, ein ziemlich gaacher Drop ganz ohne Vorankündigung versteckt. Da hab ich dann doch lieber erst mal verweigert und bin außenrum gefahren. Mit der Zeit kam aber auch das Vertrauen in das Bike und es war auch der ein oder andere Sprung drin. Einer davon wär fast schief gegangen - der nächste Baum hat mich schon angelacht - aber das Angebot konnte ich dann doch ausschlagen :D
Der war's nicht - der lag nur beim Bergauf Fahren im Weg
Durch Zufall bin ich dann auf ein Downhill event gestoßen. Laut Karte bzw. den Wegweisern hätte mich der Trail eigentlich wo anders hinbringen sollen - aber den haben sie wohl erweitert und so bin ich dann auf einmal mitten unter lauter Downhillern gelandet.

Das war mehr oder weniger der Zielsprung - ich hab keine Ahnung, wie die sonst unterwegs waren. War aber dennoch beeindruckend, vor allem weil etliche Teilnehmer vielleicht mal halb so alt waren wie ich.
Und so lassen sie sich den Berg hoch karren - wo bleibt denn da der sportliche Ehrgeiz?
Sieht man zwar nicht - aber ich war schon ziemlich platt!
Das Shuttle hab ich natürlich verschmäht - die paar Meter kann ich auch selber fahren (waren ca 180hm). Oben angekommen war ich schon ziemlich platt - und dann ging's nach kurzer Verschnaufpause auch den Berg wieder runter. Ich glaub, ich hab runter fast länger gebraucht, als hoch. Das war schon ein sehr geiler Trail. Nur die flachen oder leicht steigenden Passagen zwischendurch rauben einem dermaßen die Kräfte, wenn man seinen Sattel nach unten fährt. Aber das größere Problem waren eigentlich die Arme... Diese Seilzug Scheibenbremsen sind wahrlich die dümmste Erfindung! Hätt ich noch mehr Zeit und Kräfte gehabt, wär ich da auf jeden Fall nochmal hoch! Aber so hab ich mich dann auf den Rückweg gemacht.
Bei solch einem Namen kann man es natürlich nicht wagen, diesen Trail auszulassen - aber nach dem Vorherigen, der einfach nur 'corners' hieß, war das nichts Besonderes mehr. Wahrscheinlich hat mir in den flachen Passagen einfach nur der Schwung für die Sprünge gefehlt, weil ich ziemlich am Ende meiner Kräfte war. Anstatt das letzte Stück einfach auf dem Forstweg zum Ausgangspunkt zurück zu fahren, hab ich natürlich den 'exit trail' genommen. Zeitlich war das ziemlicher Blödsinn. Unten angekommen hatte ich noch 10min, um zurück zum Bikeshop zu kommen. Die vermeintliche Abkürzung zurück erwies sich zumindest nicht als kürzer und ich hatte auch noch fetten Gegenwind. Da haben sich erneut die Schlappen mit ihrem enormen Rollwiderstand gerächt. Mit ca. 3 minütiger Verspätung bin ich völlig am Ende angekommen. Der Shop war zwar schon geschlossen - aber sie haben Erbarmen mit mir gehabt und das Rad noch zurückgenommen.
Hätte ja gern noch mehr Fotos geschossen, oder mal gefilmt - aber das ist schon ein ganz anderes Kaliber als so eine Straßenabfahrt! Da geht ohne Helmkamera nix! Und ständig stehenbleiben unterbricht auch den 'flow' :D
Nach diesen sechs Stunden war ich gut bedient, liegt ja mein letzter Ausritt doch schon etliche Zeit zurück. Zur Stärkung hab ich mir einen Berg Bratkartoffeln gemacht - die Pfanne verwehrte mir aber, daß sie knusprig werden :/
Hätt ich gewußt, daß das 'polynesian spa' bis um 23 Uhr offen hat, wär ich wohl eher da hin gegangen, anstatt mich in den Hostel Pool zu stellen/lehnen, aber dann wär ich wahrscheinlich in irgendeinem Becken eingeschlafen^^

Vom Hostel hab ich auch ganz vergessen, zu erwähnen, daß es Zentralheizung hatte! So ein Luxus! Mir war viel zu warm, daß ich in der zweiten Nacht ziemlich schlecht geschlafen hab :/

Stay tuned...

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